Infektionskrankheiten – Allgemeine Konzepte
Gilles Wandeler, Jonas Marschall, Petra Gastmeier, Heimo Lagler
Trotz bedeutender Fortschritte im Bereich der Prävention und der Therapie gehören Infektionen noch immer weltweit zu den wichtigsten Ursachen menschlicher Morbidität und Mortalität. Ein markantes Merkmal von Infektionskrankheiten ist ihre Übertragbarkeit, die je nach Übertragungsweg und Mitbeteiligung von lebenden Überträgern (Vektoren) auch stark durch Umweltfaktoren beeinflusst werden kann.
In diesem Kapitel des Lehrbuchs werden zuerst die Merkmale einer Infektionskrankheit erörtert, anschließend werden Übertragungswege und Übertragungsdynamik geschildert. Der Text geht schließlich noch näher auf die Begriffe Epidemie, Endemie und Pandemie ein.
Alte Schweizerische Lernziele: CPH 49-58
Profiles für das gesamte Kapitel 9:
GO 4.3, GO 5.2, EP 3.4
Auf dieser Seite finden Sie die in diesem Kapitel verwendeten Literaturquellen, Hinweise zu empfohlener Vertiefungsliteratur, ergänzende Abbildungen und Tabellen sowie weiterführende Internetquellen zum Thema
Literaturquellen
- Ballard S.-B., Blazes D. L. Applied Epidemiologie for Infectious Diseases Physician. In: Bennett JE, Dolin R, Blazer M.J. Mandell, Douglas, and Bennett’s Principles and Practice of Infectious Diseases. 9th ed. Philadelphia: Elsevier, 2019.
- Webber R. Communicable Disease Epidemiology and Control: A Global Perspective. 3rd ed. Wallingford: CABI Publishing, 2009.
- Giesecke J. Modern Infectious Disease Epidemiology. 3nd es. London: Arnold Publishers, 2017.
Empfohlene Vertiefungsliteratur
- s. Literaturquellen
Zusätzliche Abbildungen
Web-Abb. Inkubationszeiten wichtiger Infektionskrankheiten.
Die roten Balken beschreiben den Zeitraum zwischen minimaler und maximaler Inkubationszeit. Der hellblaue Anteil zeigt davon den Bereich der am häufigsten beobachten Inkubationszeit.
Quelle: Gilles Wandeler, Kathrin Mühlemann
Web-Abb. Die Abbildung zeigt den zeitlichen Verlauf der effektiven Reproduktionsrate (R; s. Tab. 9.3 im Lehrbuch) einer Infektion innerhalb einer voll empfänglichen Population (oben) und einer Population, in der 30% der Personen gegen die Erkrankung immun sind (unten). Die Population besteht in diesem Beispiel aus jeweils 9 Personen. Empfängliche Personen sind grau, infizierte Personen sind rot (mit Kreuz = Indexfall, Ausgangspunkt der Infektion) und immune Personen sind blau eingezeichnet. Bei einer nicht vollempfänglichen Population steckt eine einzelne Person eine geringere Zahl an Personen an als in einer vollempfänglichen Population.
Quelle: Gilles Wandeler, Kathrin Mühlemann
Zusätzliche Tabellen
(1) Web-Tab. Die von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC, Atlanta, USA) entwickelten und empfohlenen allgemeinen Schritte im Rahmen einer Epidemieabklärung.
- Überprüfung, ob es sich um eine Epidemie handelt
- Bestätigung der Diagnose durch mikrobiologische Untersuchungen
- Erstellen einer Falldefinition (klinisch und/oder mikrobiologisch)
- Sammeln von Fällen und Darstellung in einer Epidemiekurve
- Deskriptive Analysen der ersten Daten als Basis für Hypothesen (Punkt 6)
- Aufstellung von Hypothesen bezüglich möglicher Ursachen und Infektionsquellen
- Evaluierung der Hypothesen mit analytischen Methoden (Beispiel: Fall-Kontroll-Studie)
- Durchführung zusätzlicher epidemiologischer Umwelt- oder Labor-Studien (Beispiel: Screening möglicher Quellen)
- Entwicklung und Implementierung von Präventions- und Kontrollstrategien (Beispiel: Expositionsprophylaxe, Chemoprophylaxe, Impfung)
- Kommunikation der Resultate (Behörden, Öffentlichkeit)
Internetquellen zum Thema
- Bundesamt für Gesundheit BAG (CH). Krankheiten A-Z –> Infektionskrankheiten (übertragbare Krankheiten)
- Ministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (A). Übertragbare Krankheiten
- Robert Koch-Institut (D). Infektionskrankheiten A-Z;
( All accessed 24 October 2023)