Infektionskrankheiten — Epidemiologie wichtiger Infektionskrankheiten
Gilles Wandeler, Jonas Marschall, Petra Gastmeier, Heimo Lagler
Trotz bedeutender Fortschritte im Bereich der Prävention und der Therapie gehören Infektionen noch immer weltweit zu den wichtigsten Ursachen menschlicher Morbidität und Mortalität. Ein markantes Merkmal von Infektionskrankheiten ist ihre Übertragbarkeit, die je nach Übertragungsweg und Mitbeteiligung von lebenden Überträgern (Vektoren) auch stark durch Umweltfaktoren beeinflusst werden kann.
Dieses Kapitel des Lehrbuchs erläutert zuerst die globale Bedeutung von Infektionskrankheiten anhand von Morbiditäts- und Mortalitäts-Zahlen. Es stellt mit Malaria und HIV/AIDS zwei der global bedeutendsten Infektionskrankheiten vor, beschäftigt sich dann mit den sog. neuen Infektionskrankheiten (Emerging Infections) und geht auf Zoonosen und vektorübertragene Infektionskrankheiten ein. Weitere Themen sind nosokomiale Infektionen, Antibiotikaresistenzen und Reisemedizin.
Alte Schweizerische Lernziele: CPH 49-58
Profiles für das gesamte Kapitel 9:
GO 4.3, GO 5.2, EP 3.4
Auf dieser Seite finden Sie die in diesem Kapitel verwendeten Literaturquellen, Hinweise zu empfohlener Vertiefungsliteratur, ergänzende Abbildungen und Tabellen sowie weiterführende Internetquellen zum Thema.
Literaturquellen
- Bundesamt für Gesundheit (BAG). Covid-19
- Bundesamt für Gesundheit (BAG). Impfungen und Malariaschutz bei Auslandreisen
- Cohen, M. L. Changing patterns of infectious disease. Nature 2000; 406: 762–767.
- Christu L. The global burden of bacterial and viral zoonotic infections. Clin Microbiol Infect 2011; 17: 326–330.
- Gastmeier P, Geffers C. Nosokomiale Infektionen in Deutschland: Wie viele gibt es wirklich? Eine Schätzung für das Jahr 2006. Dtsch Med Wochenschr 2008; 133: 1111–1115.
- Hotez PJ. Forgotten people, forgotten diseases: the neglected tropical diseases and their impact on global health and development. Washington, DC: ASM Press, 2008; page 215.
- Hotez PJ et al. Rescuing the bottom billion through control of neglected tropical diseases. Lancet 2009; 373: 1570-1575.
- Matthews K. Controlling and Coordinating Development in Vector-Transmitted Parasites. Science 2011; 331: 1149.
- Okie S. A new attack on malaria. New England Journal of Medicine. 2008: 358(23): 2425-8.
- Robert Koch-Institut (RKI). COVID-19 (Coronavirus SARS-CoV-2);
- Spellberg B, Guidos R, et al. The Epidemic of Antibiotic-Resistant Infections: A Call to Action for the Medical Community from the Infectious Diseases Society of America. Clinical Infectious Diseases 2008; 46:155–64.
- WHO: Global tuberculosis control. WHO report 2020
- WHO. Towards universal access: scaling up priority HIV/AIDS interventions in the health sector: Progress report 2009;
Empfohlene Vertiefungsliteratur
- s. Literaturquellen
- Harries AD, Zachariah R, Corbett EL, et al. The HIV-associated tuberculosis epidemic – when will we act? Lancet 2010; 375(9729): 1906-1919; doi: 10.1016/S0140-6736(10)60409-6
- Furrer H, Staehelin C, Landolt R, Hatz C. Reisemedizinische Beratung – mehr als eine Impfcheckliste. In: Hatz C (ed.). Unterwegs…; Therapeutische Umschau 6/2013; 70(6): 309ff
Zusätzliche Abbildungen
Web-Abb. Die HIV-Prävalenz bei neuen Tuberkulose-Fällen (2009)
Quelle: WHO. Tuberculosis and HIV data and statistics; http://www.who.int/hiv/topics/tb/data/en/index.html (Quelle nicht mehr zugänglich).
Web-Abb. Geographische Verteilung der sieben häufigsten Neglected Tropical Diseases (NTDs). Hierzu gehören z.B. die Schistosomiasis, Hakenwurminfektionen, der Spulwurmbefall und die afrikanische Schlafkrankheit.
Quelle: Hotez PJ. Forgotten people, forgotten diseases: the neglected tropical diseases and their impact on global health and development. Washington, DC: ASM Press, 2008; 215
Web-Abb. Überwachung chirurgischer Wundinfektionen im Rahmen des OP-KISS Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (www.nrz-hygiene.de).
PatientInnen, bei denen ein definierter chirurgischer Eingriff (»Indikator-OP«) durchgeführt werden soll, werden bei Krankenhauseintritt in das Überwachungsprogramm aufgenommen. Um die Anzahl an postoperativen Wundinfektionen zu ermitteln, werden sie postoperativ mindestens bis zum Zeitpunkt ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus weiterverfolgt. Dabei werden auch relevante Daten zu patientengebundenen und exogenen Risikofaktoren erhoben. Ob und in welchem Umfang eine Wundinfektion vorliegt, wird anhand vorgegebener Definitionen festgelegt.
[Hernien-Operation = Bruchoperation, Operation eines Eingeweide-Bruchs, Sectio caesarea = Kaiserschnitt, Cholecytektomie = Entfernung der Gallenblase, Appendektomie = Entfernung des Wurmfortsatzes, umgangssprachlich: „Blinddarm-Entfernung“, Colonchirurgie = Dickdarmoperation, eigentlich: Operation am Grimmdarm]
Quelle: Petra Gastmeier
Zusätzliche Tabellen
Web-Tab. Die wichtigsten Zoonosen
Web-Tab. Die wichtigsten vektorübertragenen Infektionen
Web-Tab. Beispiele von Krankheitserregern, bei denen Resistenzen gegenüber bestimmten Antibiotika bekannt sind.
Internetquellen zum Thema
- Global Health Estimates (WHO)
- Organisation zur Überwachung nosokomialer Infektionen in der Schweiz: swissnoso
- Organisation zur Überwachung nosokomialer Infektionen in Deutschland: Robert-Koch Institut mit dem Nationalen Referenzzentrum für die Surveillance nosokomialer Infektionen
- Organisation zur Überwachung nosokomialer Infektionen in den USA: Centers for Disease Control and Prevention
- Informationen für Reisende finden sich z.B. bei Tropimed, safertravel, dem FORUM Reisen und Medizin (www.frm-web.de), dem Robert Koch-Institut , den CDC und der WHO.
(All accessed 24 October 2023)